Geschichte

Die Gemeinde Bandelin mit den dazu gehörenden Orten Kuntzow, Schmoldow und Vargatz hat eine weit zurückreichende Entstehungsgeschichte. So wanderten schon im 6. und 7.Jahrhundert slawische Volksstämme ein, die von Ackerbau, Viehzucht, Fischfang und Imkerei lebten.

Daher rührt auch der Ortsname. Bandelin ist auf das slawische Zeitwort „banjo“ zurückzuführen und bedeutet so viel wie „einen Fisch wässern“.

Von Ost nach West zieht sich südlich des Ortes ein Bach vorbei, der im heute noch existierenden Parkgelände durch größere Teiche führt. Sicher war hier früher einmal eine gute Fischzucht möglich.

Das Geschlecht der Behre wirkte bestimmend für die Entwicklung unseres Raumes. Schon 1250 waren die Behrens im Besitz von Bandelin und vielen andren Dörfern. Urkundlich nachgewiesen wird Bandelin erstmals 1321 in einer Verkaufsurkunde der Herren von Behr.

Die geschichtlichen Ereignisse, wie der 30jährige Krieg brachten viel Elend und Verarmung über unser Gebiet. So lebten 1767 nur noch 91 Personen in Bandelin.

In der ersten Hälfte des 18.Jahrhunderts war es Philipp Ludwig von Behr und seinen Söhnen gelungen, den alten Familienbesitz zurückzugewinnen.

1737 wurde in Bandelin das alte Schloss erbaut, südlich vom Dorf im Park gelegen, an der Stelle, wo zuvor ein festungsartiges Gebäude gestanden hatte. Das Dorfbild wandelte sich zunehmend. Der Wirtschaftshof mit Schloss und die Wohnsiedlungen der Gutsarbeiter waren voneinander getrennt.

Diese Arbeiterwohnsiedlungen wurden 1865 durch Lehmkaten in einem Viereck mit mehreren Wohnungen erweitert.

Die Eingänge zu den Wohnungen waren zum Innenhof, der nur durch einen gemeinsamen Eingang für alle zu erreichen war. Deshalb wurde dieses Viereck auch „Landarbeiterburg“ genannt. In der Südostecke war eine kleine Schule eingerichtet.

Zur damaligen Zeit soll diese Bauart als Modell auf einer Weltausstellung in Paris als beste Lösung für Landarbeiterwohnungen prämiert worden sein. Dies ist jedoch umstritten. Fest steht jedoch, dass das Viereck einen guten Schutz gegen Fremde und Hausierer bot. Reste dieser Anlage sind noch heute erhalten und werden bewohnt. Die Bezeichnung „Viereck“ hat sich bis heute gehalten. Da Greifswald nur ca.20km entfernt ist, gab es auch schon zur damaligen Zeit eine gute Verbindung mit Pferdeomnibussen. Nachdem 1897 die Kleinbahn über Vargatz nach Greifswald fuhr, wurden diese eingestellt.

Am 28.Januar 1928 geriet das Schloss in Brand und das dreistöckige Gebäude brannte bis auf die Grundmauern ab.  5 Jahre später bezog der Graf von Behr 50m von dem abgebrannten Schloss ein neues Domizil.

Das alte wurde verkleinert in Stand gesetzt und diente als Wirtschaftsgebäude, nach 1945 als Schulgebäude. Das neue Schloss diente ab Juli 1945 als Kinderheim, heute ist es in Privatbesitz.

Die Viehzucht hat in Bandelin schon lange einen hohen Stellenwert. 1975/76 entstand eine Milchviehanlage, die noch heute in Betrieb ist.

Viele Blickwinkel machen den Ort reizvoll und interessant. Ein Besuch wird dies beweisen.

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